Cacasse à cul nu

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Habt Ihr schon mal einen nackten Arsch auf ner Speisekarte gesehen?
Ja?
Dann wart Ihr entweder in Lokalitäten, in denen ich nicht war oder Ihr wart in den Ardennen.
Dort war ich auch noch nicht.
Dort gibt es nämlich die Cacasse a cul nu.
Ist ´n Gericht…
Wird von ner Bruderschaft gehütet…

Geschichte:

Cacasse à cul nu ist Französisch und bedeutet übersetzt „nackter Arsch“. Nu für „nackt“ kommt daher, dass das Gericht ohne Fleisch serviert wird. Heute gibt es auch oft die Bezeichnung culottée („mit Unterwäsche“) oder habilée („angezogen“), wenn es mit Wurst/Fleisch serviert wird.

Cacasse à cul nu entstammt aus den Ardennen, vermutlich aus dem Tal der Maas.
Wann genau das Gericht entstand, ist nicht geklärt, es entsprang aber einer Zeit, als die Einwohner noch ausschließlich von den selbst angebauten Zutaten lebten und nichts aus anderen Regionen importiert wurde.
Damals wurde der Topf mit Speck eingerieben, um dem Eintopf Geschmack zu geben. Der Speck selber wurde nicht hinzugefügt, da er viel zu teuer war, um ihn im Alltag zu verwenden.
Eine der ersten schriftlichen Erwähnungen findet sich im Buch La Révolution en Ardenne, de lÁrgonne au Namurois von Gérard Gayot aus den Jahren 1789-1792.
Seit 2001 gibt es die Confrérie de la Cacasse à cul nu, die „Bruderschaft des Cacasse à cul nu“, die jährlich eine Zusammenkunft verschiedener Bruderschaften organisiert, die sich dem Erhalt traditioneller Gerichte verschrieben haben.
Der Wahlspruch der Confrérie lautet: „Tout passe, tout lasse, pas la cacasse !“ („Alles geht vorbei, alles ermüdet, nicht die Cacasse!“).

Rezept

Zutaten:

1 kgKartoffeln, festkochend, geviertelt
Speck
2Zwiebeln, in Ringen
4 ELÖl
1 ELMehl
2-3 ZehenKnoblauch
1 TLThymian, getrocknet*
1Lorbeerblatt*
2 ELPetersilie, fein gehackt
Salz/Pfeffer

Zubereitung:

In einem gusseisernen Topf* den Speck ohne Öl bei mittlerer Hitze anbraten, dann herausheben und zur Seite legen.
Das Öl eingießen, die Temperatur aufdrehen und die Kartoffeln rundherum anbräunen. Anschließend herausheben und zur Seite stellen.
Die Zwiebeln hineingeben und ebenfalls anbräunen, dann mit dem Mehl bestäuben und gut verrühren. Die Kartoffeln in den Topf geben und mit heißem Wasser auffüllen, bis die Kartoffeln gerade bedeckt sind.
Knoblauchzehen, Thymian, Lorbeerblatt sowie Salz und Pfeffer einrühren und mit aufgelegtem Deckel 45 Minuten sanft simmern lassen.
Gegebenenfalls den Speck wieder in den Topf geben, nötigenfalls nochmals nachwürzen und mit der Petersilie bestreut servieren.

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