Seiteninhalt
Ich will Euch hin und wieder die ein oder andere Pflanze aus unserem Anbau vorstellen.
Als erstes schreibe ich über die auch als erstes ausgereifte Tomate, die zugleich alt und neu ist, da die Samen bereits 1937 in Afghanistan gesammelt wurden, aber erst 2008 zu neuem Leben erweckt wurden.
Name:
Rumi Banjan
Lateinischer Name:
Lycopersicon esculentum
Geschichte:
Rumi Banjan ist wohl der persische Begriff für „Tomate“, wobei Rumi das Wort für „römisch/westlich“ und Banjan das Wort für „Aubergine“ ist.
Rumi Banjan ist eine alte Sorte aus Afghanistan, die schon fast vergessen war. Am 01. September 1937 von Walter Norman Koelz in Khanabad/Afghanistan in 1500 Fuß Höhe gesammelt erreichten am 13. Dezember desselben Jahres 133 Samen das National Laboratory for Genetic Resources Preservation.
Walter Norman Koelz, Sohn von Einwanderern aus dem Schwarzwald, studierte Zoologie promovierte 1920 an der University of Michigan. Er interessierte sich besonders für die Himalaya-Region und Vögel. Er sammelte insgesamt über 60.500 Vogelbälger, aber auch über 30.000 Pflanzenproben. Unter anderem fand er in Kalkutta eine krankheitsresistente Wildmelone, mit der der Melonenanbau in Kalifornien in den 1950ern verbessert werden konnte.
Nachdem ein vorheriger Vermehrungsversuch der Rumi Banjan erfolglos blieb waren 2008 noch 6 Samen übrig, die der Tomatenzüchterin Michelle Grannes übergeben wurde, die angesichts der Verantwortung die Hälfte der Samen an Tom Kleffman weiter reichte. Alle 6 Samen keimten, jedoch knickte ein Sturm die Pflanzen von Michelle Grannes ab. Die Pflanzen bei Tom Kleffman gediehen und bald konnte er Samen zurücksenden.
Geschmack/Erscheinung:
Es sind dünnwandige Tomaten mit gerippter Oberfläche. Die Farbe ändert sich im Laufe der Saison, die frühen Tomaten reifen gelb, später reifen sie orange aus. Es sind sehr saftige Tomaten mit wenig Fruchtfleisch und viel Pulpe. Der Geschmack ist leicht säuerlich und lecker tomatig.
Verwendung:
Am besten schmeckt uns Rumi Banjan frisch aufgeschnitten, pur, auf ein Butterbrot, als Salat oder Dakos und natürlich in dem afghanischen Gericht Borani Banjan.
Da die Tomate viel Flüssigkeit und wenig Fruchtfleisch enthält dauert es relativ lange, bis man sie zu Soße oder Ketchup eingekocht hat.
Schreibe einen Kommentar