Seiteninhalt

Ihr wisst noch nicht, was Ihr morgen kochen sollt?
Am Tag des Heiligen Gennaro?
Ich hätte da einen Vorschlag:
Spaghetti alla Gennaro.
Machen die in Neapel auch.

Geschichte:
Spaghetti alla Gennaro sind nach dem wichtigsten Schutzheiligen der Stadt Neapel benannt, St. Gennaro.
St. Gennaro, bei uns als Januarius bekannt, lebte im dritten Jahrhundert nach Christus, als das Christentum noch nicht gefestigt war. Er war Bischof von Neapel und Bischof von Benevent und starb um 305 durch Enthauptung unter Diokletians Herrschaft, angeblich, nachdem er in einen Feuerofen geworfen wurde und dies unbeschadet überstand.
Viel ist es nicht, was man über ihn weiß. Er soll in Benevento in eine reiche Familie geboren worden sein. Mit 15 wurde er Priester und mit 20 Bischof von Neapel. Während der Verfolgungen durch Diokletian habe er andere Christen versteckt, sei aber selbst gefangen genommen, als er den inhaftierten Sossius besucht habe. Er wurde später zum Schutzpatron Neapels, der Goldschmiede und ein Helfer gegen Vulkanausbrüche.
Er hat aber nach wie vor einen festen Platz im Alltag der Neapolitaner durch sein Blut. Laut der Legende sammelten Eusebia, eine seiner Anhängerinnen, nach seiner Enthauptung etwas seines getrockneten Blutes und bewahrten es in einer verschlossenen Ampulle auf.
Dieses Blut verflüssigt sich an drei Tagen im Jahr spontan. Natürlich am Feiertag des Heiligen, dem 19. September, seinem angegebenen Todestag. Aber auch Samstag vor dem ersten Sonntag im Mai zu Ehren der Translation der Reliquien und am 16. Dezember, dem Tag des Gedächtnisses an die Warnung vor dem Ausbruch des Vesuvs im Jahr 1631.
Während die Gläubigen beten hebt der Erzbischof die in einer silbernen, ringförmigen Halterung angebrachten Ampullen und dreht sie mehrfach. Ein Laienbeobachter steht neben ihm und hebt ein weißes Taschentuch, sobald sich das Blut verflüssigt. Bleibt die Verflüssigung aus, wird dies als schlechtes Omen gesehen. Sie blieb zum Beispiel in den Jahren 1980 und 2016 aus.
Erstmals bezeugt wurde das Blutwunder für den 17. August 1389. Es ist von der Katholischen Kirche nicht offiziell als Wunder anerkannt, wird aber als kirchlicher Volksbrauch toleriert. So ist es auch Brauch, das neuernannte Bischöfe vor der Reliquie beten, bis sich das Blut verflüssigt. Darin sieht die Bevölkerung ein Zeichen, das St. Gennaro seine Nachfolger anerkennt.
Die Spaghetti alla Gennaro werden am Tag des Heiligen, dem 19. September, in Neapel gegessen. Da sie auch das Lieblingsgericht eines der bekanntesten Personen Neapels waren, werden sie auch oft nach Totò benannt: Totò´s Pasta.
Rezept
Zutaten:
400 g | Spaghetti* |
8 | Anchovis-Filets, in Öl*, fein gehackt |
4 Scheiben | Brot, altbacken (Bauernbrot oder ähnliches) |
3 Zehen | Knoblauch, halbiert |
2 TL | Oregano, getrocknet* |
5 EL | Olivenöl* |
Basilikumblätter, zerzupft |
Zubereitung:
Die Nudeln nach Packungsanweisung in einem großen Topf* gesalzenem Wasser kochen.
Währenddessen das Brot mit der Schnittfläche der Knoblauchzehen abreiben, dann würfeln.
Zwei EL Öl in einer Pfanne* bei mittlerer Hitze zusammen mit 2 Zehen Knoblauch erwärmen, dann die Brotwürfel darin rundherum anrösten. Herausheben und zur Seite stellen.
Das restliche Öl und den Knoblauch in die Pfanne geben. Die Anchovis hineingeben und schmelzen lassen, dann die Pfanne vom Herd nehmen und den Oregano einrühren.
Sind die Nudeln al dente die Pfanne wieder aufs Feuer stellen und die Nudeln direkt aus dem Wasser in die Pfanne geben. Sind die Nudeln zu trocken weiteres Nudelwasser untermischen.
Die Hälfte der Croutons unterrühren, dann anrichten und mit den restlichen Croutons und dem Basilikum bestreut servieren.
Schreibe einen Kommentar