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Falls Ihr Hühner habt, könnt Ihr das Beil erstmal wieder zur Seite legen, denn bei der Zubereitung dieses Gerichts ist kein Hahn zu Schaden gekommen:
Hier täuscht nämlich der Namen, es handelt sich bei Halve Hahn um ein reines Käsebrötchen, völlig fleischfrei.
Dieser irreführende Name macht das Gericht auch zu einem beliebten Fall in Juravorlesungen, da sich Nicht-Heimische im Rheinland getäuscht fühlen, wenn der Ober kein totes Tier bringt.
Wir legen heute keinen gesteigerten Wert auf Fleisch, und wenn es rohe Zwiebeln gibt ist der Mittlere immer dabei. Und Gewürzgurken machen alle drei glücklich.
Ich selber hadere eher mit dem Konzept Milch-/Käse-Verzehr als mit Fleisch, aber Gouda geht.

Geschichte:
Halve Hahn ist Kölsch für „halber Hahn“.
Der vermutlich älteste schriftliche Nachweis stammt vom 13. Juli 1913 und ist ein Leserbrief des damals bereits 72-jährigen Wilhelm Vierkötter. Er beschreibt, dass er nach seinem Umzug von Wahlscheid nach Köln am 18. April 1877 im Gasthaus Wilhelm Lölgen seinen Geburtstag feierte.
Er hatte mit dem Köbes (Kölsch für „Kellner“) verabredet, dass er laut 14 halbe Hähne bestellen werde, der Köbes aber nach einer halben Stunde 14 Röggelche met Kies („Roggenbrötchen mit Käse“) servieren werde zum Stückpreis von 15 Pfennig. Der Jux fand großen Anklang und der Begriff Halve Hahn war geboren.
Es gibt aber auch die Theorie, dass sich der Begriff Hahn von „Hand“ des früher verwendeten Handkäses ableitet oder von „haben“, da man eventuell in Zeiten der Armut nur ein halbes Brötchen mit der Frage „Kann ich och ne halve han?“ bestellte.
Rezept
Zutaten:
4 halbe | Röggelchen |
8 Scheiben | Gouda, dick |
4-8 | Gewürzgurken* |
1 | Zwiebel, in Scheiben |
Butter | |
Senf* |
Zubereitung:
Auf Tellern die Röggelchen, den Käse, die Gewürzgurken, die Zwiebelscheiben, Butter und Senf anrichten, dann servieren.
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