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Wir reisen kulinarisch auf die Philippinen.
Als erstes machen wir Adobong Manok, hier auch als Hühnchen-Adobo bekannt. Dieses Gericht riecht während des Kochens lecker nach Sauerfleisch, ist am Ende aber nicht mehr so sauer sondern ausgewogen: säuerlich vom Essig, süßlich von den Zwiebeln und salzig von der Sojasauce.
Geschichte:
Adobong Manok bedeutet „Hühnchen-Adobo“. Adobo kommt vom spanischen Adobar, was „Marinade/Sauce“ bedeutet.
In dem warmen Klima auf den Philippinen und Jahrhunderte vor der Erfindung des Kühlschranks fand man heraus, dass eine Mischung aus Essig und Salz eine für Bakterien äußerst ungemütliche Umgebung bilden. Also begann man, Lebensmittel in einer solchen Mischung zu marinieren und zu garen.
Als chinesische Händler die Philippinen erreichten und Sojasauce mitbrachten, ersetzten die Einwohner das Salz schnell durch diese.
Im 16. Jahrhundert erreichten die Spanier die Inseln und besetzten diese als Kolonien. Sie lernten diesen Kochprozess kennen und beschrieben ihn erstmals (soweit bekannt) im Vocabulario de la Lengua Tagala aus dem Jahr 1613 von dem spanischen Missionar Pedro de San Buenaventura. Er nennt es darin Adobo de los Naturales („Adobo der Einwohner“).
Die Spanier bezeichneten von nun an jedes Gericht als Adobo, welches mit Essig zubereitet wurde, wodurch heutzutage viel verschieden Gerichte als Adobo bezeichnet werden und deren ursprüngliche Namen verloren gingen.
Rezept
Zutaten:
40 ml | Sojasauce* |
80 ml | Reisessig* |
4 Zehen | Knoblauch, fein gewürfelt |
1 TL | Pfefferkörner |
2 | Lorbeerblätter* |
1 | Gemüsezwiebel, in feinen Scheiben |
1 kg | Hähnchenschenkel |
200 ml | Wasser |
Öl |
Zubereitung:
Sojasauce, Reisessig, Knoblauch, Pfefferkörner und Lorbeerblätter in einer Schüssel mischen. Die Hähnchenschenkel hinzugeben und rundherum einreiben. Über Nacht im Kühlschrank marinieren lassen.
In einer Pfanne* etwas Öl erhitzen, die Hähnchenschenkel aus der Marinade heben und in die Schüssel abtropfen lassen. Das Fleisch rundherum je zwei Minuten anbraten, dann wieder zur Seite stellen. Gegebenenfalls weiteres Öl in die Pfanne geben und die Zwiebelscheiben glasig anschwitzen, dann das Fleisch wieder hineingeben und die Marinade und das Wasser darüber gießen.
Aufkochen, dann simmern lassen bis das Fleisch gar ist. Gegebenenfalls etwas Wasser hinzufügen.
Mit gekochtem Reis* servieren.
Varianten:
Grundsätzlich unterscheidet man in:
– Adobong Itim („Schwarzes Adobo“): mit Sojasauce
– Adobong Puti („weißes Adobo“): ohne Sojasauce
– Adobong Dilaw („Gelbes Adobo“): ohne Sojasauce, mit Kurkuma
Ansonsten wird das Gericht nach seinen Zutaten benannt:
– Adobong Manok: Hühnchen
– Adobong Baboy: Schwein
– Adobong Pugó: Wachtel
– Adobong Isda: Fisch
– Adobong Hito: Wels
– Adobong Hipon: Garnelen
– Adobong Pusit: Tintenfisch und Tinte
– Adobong Kangkong: Wasser-Spinat
– Adobong Labong: Bambusschösslinge
– Adobong Talong: Aubergine
– Adobong Pusô Ng Saging: Bananenblüte
– Adobong Okra: Okra
– Adobong Sawâ: Schlange
– Adobong Palakâ: Frosch
– Kapampangan Adobong Kamaru: Maulwurfsgrillen
– Adobong Atay at Balunbalunan: Hühnerleber und Muskelmagen
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