Obazda

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Ich habe für Euch zwei Rezepte aus dem Süden.
Nicht ganz Süden…
Eher so nördlich der Alpen, von Berlin aus ist es aber Süden!
Wir machen zwei Brotaufstriche und beginnen mit dem deutlich bekannteren Obazda, der so nur kommerziell vertrieben werden darf, wenn alle Zubereitungsschritte in Bayern erfolgen. Und Ihr müsst Euch zertifizieren lassen.
Aber wenn Ihr den Obazda nicht verkaufen wollt könnt Ihr ihn zuhause natürlich nennen, wie Ihr wollt.

Geschichte:

Obazda ist in Bayern das Wort für „Angebatzter/Angedrückter/Vermischter“.

Der Legende nach geht die Erfindung des Obazda auf Katharina Eisenreich zurück, die Wirtin des Weihenstephaner Braustüberls in Freising von 1920 bis 1958. Sie soll in den 1920 mehr als genug reifen Käse gehabt haben und so erfand sie die Creme, um ihn verkaufen zu können.

Seit dem 16. Juli 2015 sind die Bezeichnungen Obazda und Obatzter im Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen und der geografischenAngaben der Europäischen Kommission eingetragen. Darin steht, dass der Obazda unbedingt Camembert oder Brie, Butter, Paprikapulver bzw. –extrakt und Salz enthalten muss. Der Anteil von Camembert oder Brie muss mindestens 40% betragen, der Gesamtkäseanteil mindestens 50%. Diese Differenz kann mit Romadur, Limburger oder Frischkäse ausgeglichen werden.
Außerdem darf die Creme nur Obazda oder Obatzter heißen, wenn die Zubereitung komplett in Bayern stattfindet. Die Zutaten dürfen aber auch von außerhalb kommen.
Da man sich aber zusätzlich zertifizieren lassen muss und dies bis zu 300 Euro kostet, weichen mittlerweile selbst größere Biergärten oft auf alternative Bezeichnungen aus.
So hat die von der Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft initiierte Registrierung zum Schutz des Obazda genau den gegenteiligen Effekt und viele befürchten dadurch schon das Aussterben des Kulturguts.

Rezept

Zutaten:

250 gCamembert, weich, möglichst reif
80 gButter, weich
80 gFrischkäse
1 TLPaprikapulver, edelsüß*
½ TLKümmel, gemahlen*
Salz/Pfeffer
1 ELSchnittlauch, in feinen Röllchen

Zubereitung:

Camembert in grobe Stücke schneiden. In eine Schüssel mit einer Gabel zerdrücken und mit Butter, Frischkäse, Paprikapulver und Kümmel vermischen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken und dem Schnittlauch bestreut servieren.

Tipps:

– Der Camembert kann, je nach persönlichem Geschmack, auch ganz oder teilweise Brie, Limburger Käse oder Romadur ersetzt werden.
– Für mehr Schärfe kann das Paprikapulver durch Cayenne-Pfeffer* ersetzt werden.
– Wer mag, rührt noch eine sehr fein gewürfelte Zwiebel ein, dies verringert jedoch die Haltbarkeit.

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