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Nach den Kaiserschmarrn gibt es jetzt einen weiteren Klassiker der österreichischen Küche.
Na gut, ist vielleicht nicht so bekannt wie der Schmarrn, dafür aber definitiv mehr mein Fall.
Nicht süß, sondern herzhaft.
Und vor allem: mit Nudeln!
Mit Nudeln ist alles besser.
Es sei denn, das Gericht ist süß.
Dann machen Nudeln es definitiv schlimmer.
Süße Nudeln…
Geht garnicht…
Literarisch hat den Krautfleckerln übrigens der wiener Schriftsteller Friedrich Torberg in seinem Buch Die Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten ein Denkmal gesetzt.
Geschichte:
Krautfleckerln haben ihren Namen von den Zutaten Kraut („Kohl“) und Fleckerln (österreichische/tschechische Nudelsorte).
Das erste bekannte Rezept findet sich in dem Kochbuch Wiener Küche von Luise Seleskowitz aus dem Jahr 1886.
Woher die Krautfleckerln genau kommen, lässt sich nicht sagen. Vielleicht kamen sie aus der Slowakei und Ungarn, wo sie noch heute gerne gegessen werden.
Oder sie entstanden in den Küchen der osteuropäischen Juden.
Rezept
Für 2 Personen
Zutaten:
Kraut
1 | Spitzkohl, klein |
2 EL | Zucker |
2 EL | Öl |
1 | Gemüsezwiebel, in Scheiben |
1 TL | Kümmel*, zerstoßen |
1 TL | Fenchelsamen*, zerstoßen |
30 ml | Essig* |
50 ml | Brühe |
Salz/Pfeffer |
Fleckerln
100 g | Mehl |
4 | Eigelb |
Zubereitung:
Am Vorabend ein Drittel des Kohls hobeln, den Rest in Streifen schneiden. Ordentlich salzen, durchkneten und stehen lassen.
Mehl und Eigelbzu einem relativ trockenen Teig verkneten, gegebenenfalls einen TL Wasser hinzugeben. In Frischhaltefolie wickeln und eine Stunde ruhen lassen. Dann mehrfach auf größter Stufe durch die Pastamaschine* lassen und jeweils zusammenfalten. Ist der Teig glatt, die Maschine stufenweise kleiner stellen und je zweimal durchlaufen lassen, dazwischen wenden. Hat man eine Teigstärke von etwa 1,5mm erreicht den Teig in grobe Quadrate schneiden.
Einen kleinen Topf* bei mittlerer Hitze erwärmen und den Zucker hineingeben. Ist der Zucker geschmolzen und hat eine nussbraune Farbe erreicht mit einem Schluck Wasser ablöschen. Den Zucker unter Rühren auflösen und in ein Schüsselchen geben, das erstmal zur Seite gestellt wird.
In einer großen Pfanne* bei mittlerer Hitze das Öl erwärmen und die Zwiebeln darin nicht zu schnell goldbraun anschwitzen. Den Kohl und die Gewürze hinzugeben und kurz mitbraten. Dann mit Essig ablöschen, den Deckel auflegen und bei niedriger Hitze etwa 20 Minuten dünsten, bis der Kohl weich ist.
In der Zwischenzeit die Fleckerl in gesalzenem Wasser sehr bissfest kochen und abgießen.
Ist der Kohl weich das Karamell einrühren und mit Salz und gegebenenfalls weiterem Essig abschmecken. Sehr viel Pfeffer darüber mahlen.
Die Fleckerl einrühren, die Brühe hineingeben und etwa 5 Minuten unter häufigem Rühren zu Ende garen.
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