Fry Bread

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Ich gebe Euch zwei Rezepte für Brote aus Nordamerika, die zwar von amerikanischen Ureinwohnern entwickelt wurden, dies aber nicht freiwillig.
Vertrieben und abhängig von den Lebensmittellieferungen der Regierung, die aber nicht zur traditionellen Ernährungsweise passten, wurde das Fry Bread entwickelt, um zu überleben.
Während Fry Bread für meinen Geschmack sehr lecker ist und mich an die Straßenfeste meiner Kindheit auf dem Dorf erinnert, wo es Lángos gab, will ich es trotzdem nicht allzu regelmäßig essen.
Die amerikanischen Ureinwohner, die diese Zutaten und Zubereitungsweise nicht gewohnt waren und es oft zubereiten mussten, hat es krank gemacht.

Geschichte:

Fry Bread ist Englisch und bedeutet „Frittier-Brot“.

Nachdem die Navajos von den in Pueblos lebenden Stämmen sowie den spanischen Eroberern Ackerbau und Schafzucht gelernt hatten, lebten sie im heute als Arizona bekannten Territorium.
1861/62 drang die Kunde zu ihnen, dass sich die Siedler im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gegenseitig umbrachten. So gaben sie ihre friedliche Lebensweise auf und begannen, Siedlungen der Weißen und der Mexikaner zu überfallen.
In Washington beschloss man, diese Überfälle militärisch zu stoppen und die Navajos an den Rio Pecos in das Reservat Bosque Redondo („rundes Wäldchen“) umzusiedeln. Dort gab es das Fort Sumner, das bereits eine Gruppe aufständischer Mescalero-Apachen überwachte, die man dorthin umgesiedelt hatte.
Kit Carson stellte also ein Freiwilligen-Regiment aus Trappern und Scouts auf, während sein Vorgesetzter, General James Henry Carlton, ein Ultimatum erließ, wonach sich alle Navajo bis zum 27. Juli 1863 stellen sollten, um dann umgesiedelt zu werden. Allerdings unternahm der General keinen Versuch, die Kunde von dem Ultimatum zu verbreiten, sondern wartete bis zum Verstreichen ab. Dann schickte er Kit Carson los, um die wirtschaftlichen Grundlagen der Navajo zu zerstören. Dieser zog mit seinen 730 Freiwilligen los, um sämtliche Obstgärten, Maisfelder, Lebensmittelvorräte, Hogans und Wasserstellen zu vernichten, die Viehherden zu beschlagnahmen und alle männliche Navajos, die Widerstand leisteten, zu töten.
Ein Teil der Navajos floh zu befreundeten Stämmen, die meisten aber zogen sich unter den Häuptlingen Barboncito und Delgadito in den als uneinnehmbar geltenden Canyon de Chelly zurück.
Kit Carson griff am 14. Januar 1864 den Canyon von beiden Seiten an und zwang so die Navajos zur Aufgabe.
Die Navajos wurden bei Fort Canby (früher Fort Defiance) versammelt und in mehreren Gruppen auf den heute als Long Walk bekannten, 300 Meilen (480km) langen Marsch geschickt. Es gab nur unzureichende Nahrung, die Kleidung passte nicht zur Jahreszeit und es gab nur wenige Ochsenkarren für Alte und Kranke. Die meisten Kranken, Erschöpften und sogar Frauen in den Wehen wurden getötet.
Im Reservat angekommen fanden sich die Navajos auf einem schmalen Sandstreifen am Rio Pecos, dessen alkalisches Wasser ungenießbar und der Boden unfruchtbar war. Das meiste Holz war für den Bau des Fort Sumner verbraucht und so mussten sie kilometerweit gehen, um Wurzeln als Feuerholz auszugraben.
Um sie vor dem Verhungern zu retten, bekamen sie von der Regierung verarbeitete Lebensmittel in Dosen wie Mehl, Zucker und Schmalz.
Nach drei Jahren der Missernte, mehr als tausend Toten und vielen geflohenen Verzweifelten Navajos war klar, dass die Umsiedlung gescheitert war. Da die Regierung jedoch 10 Millionen Dollar in die Umsiedlung gesteckt hatte, versuchte sie zu retten, was zu retten war. Sie beauftragte General Tecumseh Sherman mit einer Untersuchung der Umstände. Sherman war zutiefst erschüttert und schickte einen entsprechenden Bericht an General Ulysses S. Grant.
Am 1. Juni 1868 unterzeichneten Navajo-Häuptlinge in Fort Sumner einen Vertrag, worin die US-Regierung den Navajo ein Reservat in ihrer alten Heimat zuteilte. Diese verpflichteten sich im Gegenzug, in Frieden mit den Siedlern zu leben.

Aus den in Bosque Redondo verteilten Grundzutaten entwickelten die Navajos das Fry Bread, das heute zwiespältige Reaktionen auslöst.
Während die eine Seite das Fry Bread als Symbol der Widerstandsfähigkeit sieht, da man auch aus wenigen Zutaten noch etwas leckeres gezaubert hat und so überleben konnte, sehen viele Fry Bread als Zeichen der Unterdrückung, da es entstand, da man vom angestammten Land vertrieben wurde und als Almosen die Zutaten bekam, die nichts mit der ursprünglichen Küche der Ureinwohner zu tun hat. Außerdem sehen viele das Fry Bread als genaues Gegenteil der gesunden Küche der Ureinwohner.

2005 wurde Fry Bread das offizielle Brot des Bundesstaats South Dakota.

Rezept

Zutaten:

300 gMehl
3 TLBackpulver*
½ TLSalz
250 mlMilch
Frittieröl/-fett

Zubereitung:

Das Frittieröl in einem tiefen Öl auf etwa 175°C erwärmen.
In einer Schüssel Mehl, Backpulver und Salz gut mischen, dann die Milch hineingeben und nur so lange mischen, bis sich alles gerade verbunden hat. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche maximal 4 Mal kneten, dann zu flachen Fladen formen und in die Mitte ein Loch machen, damit das Brot beim frittieren möglichst gerade bleibt.
Vorsichtig jeweils einen Fladen ins heiße Fett geben und beidseitig goldbraun frittieren*. Herausheben und auf einem Gitter abtropfen lassen. Dann den nächsten Fladen frittieren.

Servieren mit:

Puderzucker*
– Honig
– Schmand
– als Taco
– …

Tipps:

– den Teig möglichst wenig rühren/kneten, da sich sonst zu viel Gluten bildet und der Fladen zäh wird
– den Fladen zur gewünschten Stärke ausrollen/formen. Will man etwas darin einwickeln, dünner, will man das Brot belegen, dicker
– den Fladen immer von sich weg ins Fett geben, damit möglichst kein heißes Fett einen trifft

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