Bannock

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Bannock gleicht dem Fry Bread sehr.
Ist ja auch aus den gleichen Umständen entstanden. Da die Geschichte dahinter aber eine etwas andere ist bekommt Ihr das Rezept trotzdem.

Geschichte:

Bannock stammt vom gälischen Bannach („Bissen/Häppchen“).

Bevor Siedler aus Europa nach Amerika kamen und Land und Macht an sich rissen gab es bereits Fladenbrote. Bei den Inuit hießen sie Palauga, die Mi’kmaq nannten sie Luskinikn und bei den Ojibwe kannte man das Ba`wezhiganag. Diese Fladenbrote waren zum Beispiel aus Nüssen, Mais, Wurzeln oder Baumsäften, je nach Verfügbarkeit der jeweiligen Regionen. So verwendeten zum Beispiel die Blackfoot wie die Cree die Zwiebeln der Prärielilie, um ein Fladenbrot herzustellen.
Als im 18. Jahrhundert Pelzhändler aus Schottland nach Kanada kamen, brachten sie ihr Bannock mit, das den heutigen Scones entsprach. Sie hatten gusseiserne Pfannen, mit denen sich Brot schneller backen ließ und Mehl, das sie den Ureinwohnern im Tausch gegen Felle anboten. Mehr und mehr hielten die Zutaten der Siedler in die heimischen Küchen Einzug, der Wandel wurde aber auch begünstigt durch die immer stärkere Verdrängung in Reservate, die die Ureinwohner von ihren bisherigen Nahrungsquellen abschnitten.
Die Vertreibung in Reservate trieb die Ureinwohner in die Abhängigkeit von Nahrungsrationen der Regierung, da sie ihre Reservate nur mit Zustimmung des „Indianeragenten“ verlassen durften und jede Tätigkeit genau kontrolliert wurde.
Die Lebensmittelrationen bestanden hauptsächlich aus Bacon, Salz, Zucker, Mehl, Backpulver und Schmalz. Die Ureinwohner lernten, daraus Bannock herzustellen, um nicht zu verhungern. Dies stempelte dann Menschen sofort als „arm“ ab, denn Bannock zu essen, bedeutete, sich kein richtiges Essen leisten zu können.
Gleichzeitig resultierte aus der Umstellung auf die verarbeiteten Lebensmittel in einem drastischen Anstieg von Diabetes und Adipositas unter den Ureinwohnern.
Heutzutage haben die Ureinwohner Kanadas und Alaskas ein Zwiespältiges Verhältnis zu Bannock. Einerseits half es vor dem Verhungern, andererseits ist es Nahrung der Kolonisten und nur diese hatten sie an diese Lage gebracht. Andererseits birgt es für viele auch Kindheitserinnerungen und ist nach wie vor ein Bestandteil des Speiseplans.

Rezept

Zutaten:

400 gMehl
2 TLBackpulver*
240 mlWasser, kalt
1 TLÖl
Salz/Zucker (nach Geschmack)
Frittieröl

Zubereitung:

In einer Schüssel Mehl, Backpulver und je nach Wunsch eine Prise Salz oder 1 EL Zucker mischen.
Wasser und Öl hinzufügen und in der Küchenmaschine* zu einem homogenen Teig kneten.
Nach Wunsch in vier bis 12 Teile teilen und zu Fladen mit etwa 1cm Stärke ausrollen.
Das Frittieröl in einer Pfanne* ca. 1cm hoch eingießen und auf 175°C erhitzen.
Die Fladen nacheinander von beiden Seiten goldbraun frittieren.

Zusätzliche Zutaten:

Wer mag, gibt zum Beispiel eine oder mehrere dieser Zutaten mit in den Teig:
– getrocknete Beeren
– gehackte Nüsse
– Kerne
– Schokostückchen
– Kräuter
– Gewürze
– …

Tipps:

– den Teig möglichst wenig rühren/kneten, da sich sonst zu viel Gluten bildet und der Fladen zäh wird
– den Fladen immer von sich weg ins Fett geben, damit einen möglichst kein heißes Fett trifft
– Man kann die Fladen auch im Ofen, einer trockenen Pfanne oder als Stockbrot über der Glut garen

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