Poschweck

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Als Aachener kennt man bestimmt den Poschweck, für alle anderen dürfte er neu sein.
Durch die Nüsse und Rosinen wird er reichhaltig, aber der Würfelzucker macht das Gebäck zu etwas besonderem. Die Zuckerwürfel schmelzen und geben herrlich leckere Zuckernester im Teig.

Geschichte:

Der Poschweck ist ein Osterbrot (Paschen – „Ostern“) aus Aachen.

Die erste schriftliche Erwähnung des Poschwecks stammt aus dem Jahr 1547 und findet sich in der Aachener Bäckerordnung.
Damals wurde die Fastenzeit noch sehr streng eingehalten. Aachener Bäcker entwickelten den hochkalorischen Poschweck und übergaben diesen an Stammkunden als Ostergeschenk. Nach und nach wurde es den Bäckern zu teuer und sie wollten diese nur noch verkaufen. Das aber sorgte für Unmut in der Bevölkerung und so zwang der Magistrat 1760 die Bäckermeister, Poschwecken weiterhin herzustellen und zu verschenken.
Nachdem die Franzosen 1794 einmarschiert waren verbaten die Behörden zunächst, Weißbrot zu backen, um die Folgen der Hungersnot einzudämmen. Auch im Jahr darauf bekamen die Aachener keine Poschwecken, was wiederum zu Protesten führte. So erließ der Rat der Stadt am 01. April 1796 eine gegenläufige Anordnung und die Bäcker mussten das Osterbrot innerhalb von 10 Tagen nachliefern oder aber eine Strafe von 50 Reichsthalern zahlen.
Die nächste „Poschweck-Revolution“ erfolgte erst am 12. April 1846. Aachen gehörte mittlerweile zu Preußen und 113 Bäcker der Stadt gaben bekannt, statt der Poschwecken für Kunden 800 Brote an Armenhäuser spenden zu wollen. Mit diesen Broten wären die Bäcker deutlich billiger davongekommen, aber wieder kam es zu Ausschreitungen, in deren Folgen auch Schaufensterscheiben verschiedener Bäckereien zu Bruch gingen. Die Polizei schritt ein und erließ eine polizeiliche Verordnung, wodurch die Bäcker wieder gezwungen wurden, Poschwecken auszuliefern.
Erst 1888 befreiten sich die Bäcker von ihrer Verpflichtung. Seit diesem Zeitpunkt gibt es in Aachen kein Freibrot mehr, das Poschbrot hat aber überlebt.

Rezept

Zutaten:

10 gHefe
500 gMehl, Type 550
140 gWasser, warm
200 mlFrüchtetee
200 gMilch, warm
150 gButter
50 gZucker
1Eigelb
1 Pck.Vanillezucker
8 gSalz
125 gRosinen
125 gNüsse, geröstet, grob gehackt
125 gWürfelzucker*
1Ei

Zubereitung:

200 g Mehl mit dem Wasser, 3g Salz und 3 g Hefe vermischen und 24–48 Stunden im Kühlschrank reifen lassen. Den Tee aufbrühen, mit den Rosinen mischen und ebenfalls im Kühlschrank solange wie den Vorteig stehen lassen.
Am Backtag den Tee aus den Rosinen abgießen, die Rosinen zur Seite stellen.
Zum Vorteig das weitere Mehl, die restliche Hefe, die Milch, den Zucker, das Eigelb, den Vanillezucker und das Salz geben. In der Maschine* 7 Minuten auf langsamer Stufe und weitere 7 Minuten bei der nächst höhere Stufe kneten.
Zunächst die abgetropften Rosinen und die Nüsse von Hand einarbeiten, dann vorsichtig die Zuckerwürfel.
Den Teig abgedeckt 1 Stunde gehen lassen, dann in drei Teile Teilen und länglich formen. Mit einer leicht eingeölten Folie abdecken und weitere 1 ½ Stunden gehen lassen, nach 30 Minuten den Backofen auf 180°C vorheizen.
Die Teiglinge mit dem verquirlten Ei bestreichen und 30-35 Minuten goldbraun backen.

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