Waffeln

eingetragen in: Rezept 2

Waffeln sind das 50. Rezept hier auf Gartensmutje. Sie sind ein leckerer Nachtisch, der sowohl bei unseren Kindern als auch bei uns beliebt ist.
Aber Achtung mit der neuen Regel, dass in allen Räumen Rauchmelder sein müssen! Der aufsteigende Dampf vom Waffeleisen hat unsere auch schon ausgelöst. Von daher immer in der Küche zubereiten!

Geschichte:

Das Wort Waffel stammt von dem Fränkischen Wafla ab, das Honigwabe bedeutet. Von dort ist es als Walfre 1185 in Frankreich belegt und Ende des 13. Jahrhunderts im Middel-Niederländischen als Wafele.

In der Antike wurden in Griechenland Fladen zwischen heißen Metallplatten gegart, die sie Obelios nannten. Von dort verbreiteten sie sich über Europa, wo sie im Mittelalter als Wafers bekannt waren. Sie bestanden aus Mehl und Wasser, bis im  11. Jahrhundert im Zuge der Kreuzzüge auch Aromen wie Orangenblütenwasser nach Europa gebracht wurden.
Ab etwa 1200 wurden diese dann Oublies genannt und 1270 formte sich die Oblieurs-Gilde, die auch für anderes leichtes Gebäck verantwortlich war.
Im 14. Jahrhundert taucht das erste Rezept in Le Ménagier de Paris auf, in dem Artikel beschreibt ein Mann Anweisungen an seine junge Ehefrau.
Ab dem 15. Jahrhundert tauchten dann die ersten Unterschiede zwischen Oublie und Waffel auf. Die Waffeleisen wurden nun auch Rechteckig hergestellt, erstmals taucht auch das bekannte Gittermotiv auf Waffeln auf, jedoch noch nicht so tief graviert wie bei den späteren Brüsseler Waffeln.
Dann im 16. Jahrhundert taucht dann das zweite bekannte Waffelrezept im niederländischen Manuskript KANTL 15 auf, in dem auch erstmals teilweise Mengenangaben angegeben sind.
Ebenfalls im 16. Jahrhundert, vielleicht aber auch erst im 17. Jahrhundert wurde im Een Antwerps kookboek das Rezept für Groote Wafelen veröffentlicht, bei dem erstmals ein Triebmittel (Bierhefe) verarbeitet wird. Für diese Art Waffeln benötigte man nun auch die tiefen Waffeleisen, da die flachen Eisen die aufgehenden Waffeln nicht halten konnten.
Im 17. Jahrhundert waren ungesüßte und mit Honig gesüßte Waffeln bekannt, da Zucker zu dieser Zeit fast unbezahlbar war.
Als im 18. Jahrhundert die karibischen Zuckerrohrplantagen immer größer wurden sanken auch die Zuckerpreise und somit wurde Zucker auch für Waffeln verwendet. Es bildeten sich immer mehr regionale Rezepte heraus, die den Namen ihrer Herkunft bekamen, wie etwa Gauffres à l’Allemande oder Gauffres à la Flamande (1740). Waffeln verbreiteten sich nach England und Amerika, in Amerika feierte man sogar Waffel-Partys (wafel frolics).
Mitte des 19. Jahrhunderts war der Zuckerpreis stark gefallen, außerdem wurde Rübenzucker in Europa industriell verarbeitet. Ab diesem Zeitpunkt, genauer 1842/43 formulierte Florian Dacher das Rezept für Brüsseler Waffeln. In dieser Zeit wurden auch die Stroopwafels in den Niederlanden populär.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Waffeln dann nicht mehr so beliebt. Die Anzahl der Waffel-Rezepte in den Kochbüchern nahm ab, in Paris gab es nur noch 29 Hauptberufliche Oblieurs. Da 1918 das erste elektrische Waffeleisen von GE verkauft wurde, verlagerte sich die Waffelherstellung nach Hause.
Ab den 1930 kamen trockene Waffel-Backmischungen auf den Markt, ab 1953 dann tiefgefrorene Waffeln.

Auswahl verschiedener Waffeln:

Brüsseler Waffeln:

Brüsseler Waffeln sind rechteckig, leicht und mit tiefen Taschen. Der Teig wird mit Eischnee, Hefe oder beidem als Triebmittel hergestellt. Das älteste Rezept stammt 1842/43 von Florian Dacher, einem Schweizer Bäcker in Ghent/Belgien, der davor in Brüssel gearbeitet hatte.
Brüsseler Waffeln isst man traditionell mit Puderzucker bestreut.

Lütticher Waffel

Werden aus Brioche-Teig hergestellt, in den Zuckerstücke gerührt werden, die am Waffelrand karamellisieren. Sie sind die in Belgien am weitesten verbreiteten Waffeln und werden als normale, Vanille– und Zimtwaffeln hergestellt.

Gaufres à la Flamande:

Gaufres à la Flamande sind eine Spezialität Nordfrankreichs und Teilen Belgiens. Das Originalrezept stammt aus dem 1740 und wurde von Louis-Auguste de Bourbon in Le Cuisinier Gascon veröffentlicht.

American Waffles:

In Amerika sind die Waffeln dünner als in Belgien, jedoch variiert der Teig je nach Haushalt. Gemeinsam ist ihnen, dass sie als Triebmittel Backpulver verwenden. Sie werden, wie Pancakes, meist zum Frühstück mit Ahornsirup, Speck oder Früchten gegessen.

Bergische Waffeln:

Im Bergischen Land isst man diese flacheren, herzförmigen Waffeln mit Kirschen, Sahne und manchmal Reispudding als Nachtisch am Sonntag.
Pandan Waffeln:

Pandan Waffeln

kommen aus Vietnam und enthalten Pandan und Kokosnussmilch im Teig, welcher außen gebräunt, durch Pandan innen aber grün ist. Sie sind sehr beliebt, da sie wenig kosten und werden ohne etwas dazu gegessen.

Stroopwafels:

Aus einem festen Teig werden runde, dünne, knusprige Waffeln gebacken. Diese werden, solange sie noch warm sind, halbiert und man streicht Sirup (Stroop) dazwischen, was die Waffeln wieder zusammenklebt. Stroopwafels sind in den Niederlanden und Belgien beliebt.

Rezept

Zutaten:

125 gButter, weich
100 gZucker
1 Pck.Vanillezucker
3Eier
250 gMehl
1 PriseSalz
1 TLBackpulver*
200 mlMilch

Zubereitung:

Butter, Zucker und Vanille-Zucker schaumig rühren*. Die Eier einzeln unterrühren.
Mehl mit Salz und Backpulver mischen, in den Teig rühren, dann die Milch unterrühren.
Im vorgeheizten Waffeleisen* portionsweise ausbacken.

Tipp:

– Bei meinem Waffeleisen benötige ich pro Waffel jeweils etwa 4 EL Teig (ungefähr 130 g).
– Wenn es mal schnell gehen muss kann man auch alle Zutaten in eine Schüssel geben und dann mit dem Zauberstab* pürieren.
– Lassen sich auch gut mit einem entsprechenden Waffeleisen* am Lagerfeuer zubereiten.

2 Responses

  1. Matthias
    | Antworten

    Glückwunsch zum 50!
    Der Wahnsinn wie du hier die Rezepte raushaust 😉

    • David
      | Antworten

      Danke!
      Gekocht wird halt immer…

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