Seiteninhalt
In dieser Woche widmen wir uns zwei Pasta-Grundrezepten aus Italien.
Als erstes machen wir Gnocchi, die auf den ersten Blick viel schwieriger aussehen, als sie wirklich sind.
Wichtig ist nur, dass Ihr Euch etwas Zeit nehmt, damit Ihr nicht in Zeitdruck geratet, denn dann klappt ja bekanntlich meist nicht mehr viel.
Geschichte:
Möglicherweise kommt das Wort Gnocchi von dem italienischen nocchio (Knoten im Holz) oder nocca (Knöchel).
Gnocchi gibt es schon seit der Römerzeit und wurde während der Expansion des Römischen Reichs von den Legionären mitgebracht, wahrscheinlich aus den östlichen Ländern. Damals wurden sie aus einem grießbreiartigen Teig mit Eiern hergestellt, ähnlich den Gnocchi alla romana.
Aus Kartoffeln hergestellte Gnocchi gibt es erst seit der Einführung der Kartoffeln in Europa (16. Jahrhundert) und sind besonders in den Friaul-Julisch-Venetien, Venetien und Latium beliebt.
Gnocchi werden als primo piatto (erster Gang) gegessen.
Varianten aus Italien:
– Malfatti aus der Lombardei und der Toskana werden aus Ricotta, Mehl, Spinat und Pecorino gemacht.
– Gnudi (Nackte) aus der Toskana sind wie Malfatti, jedoch ohne Mehl.
– Cavatelli aus Apulien bestehen aus Mehl und Wasser.
– Strangulaprievete (Priesterwürger) aus Kampanien sind langgezogene Cavatelli.
– Malloreddus von Sardinien bestehen auch aus Mehl und Wasser.
Varianten aus anderen Ländern:
– In Österreich werden sie Nockerl genannt. Es gibt auch Varianten aus Grieß.
– In Kroatien sind njoki sehr beliebt.
– In Polen wird der Teig für kluski leniwe stärker gewürzt, kopytka werden aus Mehl hergestellt.
– In Süd-Amerika sind sie infolge der italienischen Immigranten sehr beliebt und werden ñoqui (Spanisch) oder nhoque (Portugiesisch) genannt.
– In Somalia nennt man sie bataato talyaani.
Weitere Fakten:
– Traditionell isst man in Brasilien, Uruguay, Paraguay und ArgentinienGnocchi am 29. jeden Monats, wobei einige Leute Geld unter ihren Teller legen, um Wohlstand anzulocken. In Argentinien und Uruguay ist ñoqui daher auch ein umgangssprachlicher Ausdruck für Scheinangestellte (durch korrupte Buchhaltungspraktiken oder Einstellungen durch Vetternwirtschaft), die nur am Monatsende auftauchen, um ihr Gehalt zu erhalten.
Rezept
Zutaten:
1 kg | Kartoffeln, mehlig kochend |
300 g | Mehl |
Salz (etwa 2 TL, solange das Ei nicht drin ist kann man abschmecken) | |
1 Prise | Muskatnuss* |
1 | Eigelb |
Mehl zum Bestäuben |
Zubereitung:
Die Kartoffeln waschen und knapp mit Wasser bedeckt etwa 25 Minuten im geschlossenen Topf* garen. Abgießen, gut ausdampfen lassen und schälen. Die Kartoffeln noch heiß durch eine Kartoffelpresse* in eine Schüssel drücken.
Das Eigelb, das Mehl, Salz und Muskatnuss dazugeben und innerhalb kurzer Zeit alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Wird die Kartoffelmasse zu lange geknetet, wird sie schleimig.
Den Gnocchi-Teig 10 Minuten ruhen lassen.
Dann den Teig zu Strängen von etwa 2 cm Durchmesser rollen, mit etwas Mehl bestäuben, in etwa 2 cm lange Stücke schneiden und mit einer Gabel etwas eindrücken, sodass die Rillen zu sehen sind. Alternativ über ein Gnocchi-Brett* rollen.
Reichlich Salzwasser aufkochen und die Gnocchi darin bei milder Hitze gar ziehen lassen.
Wenn sie an die Oberfläche kommen, mit einem Schaumlöffel* herausnehmen.
Lecker mit:
– Salbeibutter
– Salsiccia-Soße
– Tomatensoße
– Pesto
– …
Aufbewahren:
Die ungegarten Gnocchi auf einem Backblech etwa 1 Stunde in den Gefrierschrank geben, dann in einen luftdichten Behälter oder Gefrierbeutel geben und zurück in den Gefrierschrank.
Schreibe einen Kommentar