Lammkeule

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Ostern naht, und nachdem ich Euch gestern einen Quarkzopf zum Frühstück präsentiert habe, wenden wir uns heute dem Mittagessen zu und machen Lammkeule. Oder Ihr macht es wie ich und nehmt eine Lammschulter für weniger Esser.
Lamm war früher ein klassisches Ostergericht, heute gibt es diese Tradition fast nur noch in Südeuropa, besonders in der griechisch-orthodoxen Kirche. Dort trifft sich dann die ganze Familie und es wird ein ganzes Lamm über der Glut gegrillt.
Als Beilage könnt Ihr alles machen, was Euch schmeckt, wenn Ihr etwas Neues probieren wollt, testet doch mal Hutspot.

Geschichte:

Wenn die Fastenzeit zu Ende geht, Fleisch wieder erlaubt ist und die Lämmer gerade das richtige Alter zur Schlachtung haben, liegt es nahe, zu Ostern Lammfleisch zuzubereiten. Aber es gibt auch eine religiöse Tradition.
Das Pessach- oder Passah-Fest feiert den Auszug (Exodus) der Israeliten aus Ägypten. Da der Pharao sich geweigert hatte, sie ziehen zu lassen, hatte Gott 10 Plagen geschickt, die letzte war die Tötung der Erstgeborenen. Damit sich die Israeliten schützen konnten, sollten sie ein Lamm schlachten, zubereiten und in der Nacht verzehren während sie im Haus blieben. Mit dem Blut des Lamms sollten sie ihre Türpfosten bestreichen. An den so markierten Häusern würde der Engel des Todes vorbeigehen (hebräisch: pessach).
In der Folgezeit war es verpflichtend, dass jede Familie am Pessach-Fest ein Lamm im Tempel von Jerusalem opferte. Als dieser im Jahr 70 zerstört wurde, konnte man keine Opfer mehr bringen und jüdische Familien bereiteten zum Seder, dem Pessach-Mahl, eine Lammkeule zu.
Auch die katholische Kirche setzte von Anfang an Christus als Lamm Gottes mit dem Opferlamm in Verbindung (Agnus Dei, lat. „Lamm Gottes“). Dies wurde zwar auf Befehl des byzantinischen Kaisers Justinians II. im Jahr 691 untersagt, der Konzilbeschluss wurde im Westen aber nicht anerkannt.
Im christlichen Altertum war es dann Brauch, frisch geschlachtetes Lammfleisch unter den Altar zu legen, um es weihen zu lassen und dann als erste Mahlzeit am Auferstehungstag zu verzehren.
Bereits im Mittelalter wurde Lammfleisch dann aber von Hase und Fasan verdrängt und man begann, ein süßes Osterlamm als Gebildebrot zu backen.
In der griechisch-orthodoxen Kirche hat das Lamm nie seine Symbolik verloren und gehört zum dortigen Ostern nach wie vor dazu.

Rezept

Zutaten:

2 kgLammkeule
10Zwiebeln, geachtelt
2 ELTomatenmark*
500 mlGemüsebrühe/Restebrühe
4 ELMalzessig*
2 TLSenf*
Öl
Salz/Oregano*/Muskatnuss*

Zubereitung:

Den Ofen auf 220°C vorheizen.
Die Keule mit Öl und Salz einreiben, in den Ofen geben und 30 Minuten braten. Die Zwiebeln mit etwas Öl und Oregano mischen. Die Keule aus der Form* heben, das meiste des Fetts aus der Form abgießen, die Zwiebeln hineinlegen und die Keule wieder darauf legen. Eine weitere Stunde braten.
Dann die Keule herausheben und auf einem Brett lose mit Alufolie abdecken und ruhen lassen. Währenddessen die Zwiebeln und den Bratensatz mit Brühe, Tomatenmark, Essig und Senf aufkochen. Mit Salz abschmecken.

Servieren:

Schmeckt lecker mit frischem Brot, aber auch Kartoffeln oder Nudeln passen gut. Ein Salat ergänzt das Ganze.

Tipp:

– Will man nur für zwei Personen kochen einfach eine Lammschulter mit etwa 1,2 kg nehmen und die restlichen Zutaten halbieren.
– Man kann auch die Hälfte der Zwiebeln durch zwei mittlere Auberginen ersetzen (bzw. bei einer halben Portion natürlich eine mittlere Aubergine).

2 Responses

  1. Suse Harder-Schenck
    | Antworten

    Die Lammkeule schmeckt so köstlich! Wir konnten gar nicht aufhören zu schlemmen!
    Weiter so
    Suse

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