Lussekatter

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Als Nachtisch für unser schwedisches Weihnachts-Menü machen wir Lussekatter, Hefegebäck mit Safran.
Diese solltet Ihr unbedingt auch schon heute backen, da morgen der Lucia-Tag ist, zu dem die Lussekatter zwingend gehören.

Geschichte:

Lussekatter ist Schwedisch und bedeutet „Lucia-Katzen“.

Heutzutage werden Lussekatter in Schweden in der Weihnachtszeit gegessen, besonders aber am 13. Dezember, dem Lucia-Tag. Wie es zu diesem Brauchtum kam ist ebenso wenig bekannt wie die Entstehung des Lucia-Tags selber.
Die Heilige Lucia (etwa 283 geboren, 304 gestorben, beides in Syrakus/Italien) ist eine Heilige und Märtyrerin der christlichen Kirche. Sie wurde als Tochter eines reichen Römers geboren, der aber früh starb. Lucia verschob die von ihrer Mutter geplante Hochzeit, da sie die Jungfräulichkeit um Christi Willen gelobt hatte. Als ihre Mutter schwer erkrankte machte sie mit ihr eine Wallfahrt zum Grab der Heiligen Agathe in Catania, wo ihr im Traum die Heilige erschien und ihre Mutter genas. Diese stimmte in die Absage der Hochzeit ein und verschenkte das Familienvermögen an die Armen. Ihrem Verlobten soll sie ihre herausgerissenen Augen geschickt haben, die Heilige Mutter Gottes gab ihr dafür aber neue, noch schönere.
Der abgewiesene Verlobte klagte sie jedoch wegen des Verlusts des durch die Hochzeit gewonnenen Vermögens als Christin an. Der zuständige Präfekt wollte sie in ein Bordell bringen lassen, doch es soll nicht mal 1000 Mann und 50 Ochsen möglich gewesen sein, sie vom Fleck zu bewegen. Auch ein Zauber, heißes Öl und der Scheiterhaufen konnten ihr nichts anhaben, sie rezitierte die ganze Zeit christliche Schriften. Davon in Rage stieß ihr ein Soldat schließlich einen Dolch in die Kehle, aber auch das tötete sie nicht. Erst, als ein Priester ihr eine Hostie gab wurde sie von ihrem Leiden erlöst und starb.
Während ihres Lebens soll Lucia den anderen Christen geholfen haben, die meist in dunklen Höhlen oder Katakomben lebten. Um dabei ihre Arme frei zu haben habe sie die Kerzen auf dem Kopf getragen.

Mehr als hundert Jahre, bis 1752, fiel der 13. Dezember auf die Wintersonnenwende, bevor der Gregorianische Kalender eingeführt wurde. Wie die Legende von Lucia nach Schweden gelangte, lässt sich nicht nachvollziehen, aber das Luciafest übernahm nach und nach den Platz früherer Sonnenwendfeiern. Ab etwa 1760 tauchen Berichte auf, wonach auf Gutshöfen in Westschweden an diesem Tag weiße Gewänder getragen wurden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wollte das Stockholmer Freilichtmuseum Skansen diese Tradition für zukünftige Generationen bewahren, wodurch der Brauch Verbreitung fand. Den letzten Anstoß gab dann 1927 eine Stockholmer Zeitung, die öffentlich eine Lucia wählte.
Obwohl aus einer Heiligen-Legende entstanden hat das Fest heute kaum noch kirchlichen Charakter. Traditionell beginnt der Tag damit, dass die älteste Tochter des Hauses als Lucia ein weißes Kleid, eine rotes Band um die Taille und Kerzen auf dem Haar trägt und ihren Eltern Kaffee und Lussekatter ans Bett bringt. Die Feiern setzten sich dann in Kindergarten und Schule fort, wo jeweils ein Mädchen als Lucia gewählt wird. Die anderen Mädchen tragen ebenfalls weiße Kleider, jedoch nur eine Kerze in der Hand (Tärnor). Jungs folgen als Sternenknaben (Stjärngossar), Pfefferkuchenmännchen (Pepparkaksgubbar) und Wichtel (Tomtar) in einer Prozession, während die das Lied Santa Lucia singen, das die Melodie eines alten sizilianischen Lieds hat.
Das weiße Kleid steht für die Reinheit, das rote Band für das Martyrium und die Kerze für das Feuer, das Lucia verschonte oder aber für das Licht Jesu.
Studenten treffen sich am Luciatag meist zu formellen Feiern, da es eine der letzten Gelegenheiten ist, sich zu sehen, bevor alle über Weihnachten nach Hause fahren.

In Italien wird am Lucia-Tag ebenfalls ein Brot in Form der Lussekatter gegessen, ein Pane Siciliano mit Sesam, die Form wird Occhi di Santa Lucia („Augen der Santa Lucia“) genannt.

Formen

Es gibt zum Beispiel:
Lussekatter: die S-Form
Julvagn („Weihnachtswagen“): die beiden Enden werden zur selben Seite eingerollt und zwei davon aneinandergelegt
Julkors („Weihnachtskreuz“): zwei Lussekatter über Kreuz gelegt
– …

Rezept

Zutaten:

Teig
0,5 gSafran-Fäden
200 gZucker
18 gHefe
300 gMilch, lauwarm
1Ei
200 gButter, geschmolzen, abgekühlt
1 TLSalz
750 gMehl, Type 405
Verzierung
50Rosinen
1Ei
2 ELWasser

Zubereitung:

In einem Mörser* die Safranfäden mit 1 EL Zucker kräftig verreiben.
25 g Mehl, 120 g Milch und das Salz in einer Pfanne* gut verrühren und unter Rühren aufkochen. Beginnt die Masse einzudicken die Pfanne vom Herd nehmen und 2 Minuten weiter rühren. Die Oberfläche mit einer Klarsichtfolie bedecken und auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
Die Hefe mit der restlichen Milch und einem weiteren Esslöffel Zucker verrühren und stehen lassen, bis sich Schaum auf der Oberfläche bildet.
Alle Zutaten für den Teig (inklusive Kochstück) in einer großen Rührschüssel mindestens 12 Minuten bei kleinster Stufe kneten, danach weitere 4 Minuten bei der nächst schnelleren Stufe.
Den Teig 1 Stunde abgedeckt gehen lassen, dann platt drücken und von vier Seiten zur Mitte falten. Im Kühlschrank 10-14 Stunden reifen lassen.
Den Teig in 25 Teile teilen und in 10cm lange Rollen formen. Wieder abdecken und 10 Minuten ruhen lassen, anschließend in 20cm lange Rollen formen und die Enden so eindrehen, dass eine 8 entsteht mit eingedrehten Enden. In jede Mitte einer Spirale der 8 eine Rosine legen.
Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und 90 Minuten gehen lassen, währenddessen den Backofen auf 220°C vorheizen.
Die Lussekatter 12-15 Minuten backen. Das verbleibende Ei mit dem Wasser vermischen und die heißen Lussekatter bestreichen. Auf dem Backblech abkühlen lassen.

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