Bostongurka

Nachdem wir jetzt zwei schwedische Brote gebacken haben wollen wir uns nun der Weiterverwendung von Tunnbröd widmen.
Bevor wir jedoch die Tunnbrödsrulle machen können, benötigen wir noch eine wichtige Zutat, nämlich Bostongurka.

Geschichte:

Bostongurka ist schwedisch und bedeutet „Boston-Gurke“, hat mit der Stadt aber nichts zu tun.

Gegen Ende der 1930er bemerkte man in der Essigfabrik von Håkansson in Eslöv, dass der Verkauf von Essig zurückging. Der Grund lag darin, dass die Kunden lieber fertig eingelegtes Gemüse kaufen wollten, statt es selber einzulegen.
Man machte sich auf die Suche nach jemandem, der das Einlegen industriell beherrschte, um diese Nachfrage zu bedienen.
Man fand schließlich Herbert Felix (1908-1973). Er stammte aus der Tschechoslowakei, wo seine Familie eine Konservenfabrik betrieb. Herbert Felix wurde ab 1939 als Leiter der Gurken verarbeitenden Abteilung angestellt.
Während des Zweiten Weltkriegs schloss er sich den freiwilligen tschechischen Streitkräften der Alliierten in England an, kehrte nach dem Krieg wieder zurück.
Nach seiner Rückkehr fielen ihm die Mengen an Abfall auf. Man erklärte ihm, dass dies Gurkenenden oder beschädigte Gurken seien und er entwickelte nach ungarischem Vorbild das Rezept für Bostongurka, mit dem Hintergedanken, diese für Fast-Food zu verwenden.
Als man sich dann auf die Suche nach einem Namen machte gab es einen firmeninternen Wettbewerb, den der Vorschlag der Sekretärin von Herbert Felix gewann.
Seit 1979 ist der Name eine eingetragene Marke. Als 1999 die Firma Procordia ein eigenes Produkt mit demselben Namen herausbrachte ging der Rechtsstreit bis vor den Europäischen Gerichtshof, der in einem Vorabbescheid der Linie von Procordia folgte, dass man mit dem Namen keine Marke sondern eine Speise verbinde. Vor einem Urteil einigten sich die Parteien aber und Procordia benannte sein Produkt um.

Rezept

Zutaten:

800 g	Gurke, in Würfeln á 3mm
1	Paprika, rot, in Würfeln á 3mm
1	Zwiebel, mittelgroß, in Würfeln á 3mm
1 EL	Senfkörner*
400 g	Zucker
1 EL	Salz
200 ml	Spritessig 12%
200 ml	Wasser
2 EL	Dillspitzen, getrocknet*

Zubereitung:

Gurke, Paprika, Zwiebel und Senfkörner in eine Schüssel geben und 1 Liter kochendes Wasser darüber gießen. 30 Minuten stehen lassen, dann abgießen.
Zucker, Salz, Essig, Wasser und Dill in einen großen Topf* geben und aufkochen. Das abgetropfte Gemüse hinzugeben, die Temperatur herunterdrehen und 10 Minuten köcheln lassen.
Das Gemüse möglichst ohne Flüssigkeit in Gläser füllen und mit etwas Flüssigkeit übergießen.

Tipps:

– Wer mag, kann zusätzlich noch eine fein gewürfelte Stange Lauch zum Gemüse geben.