Funeral Potatoes

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Diese Woche widmen wir uns der Küche der Mormonen.
Diese ist heute geprägt von der Vorratshaltung aus den Pioneer-Days, wonach man genug Lebensmittel für mindestens 3 Monate zuhause haben sollte, welche aber heute zumeist Tiefkühlkost und Konserven sind.
Als erstes machen wir Funeral Potatoes, die ziemlich lecker sind, wenn man Kartoffelauflauf mag.

Geschichte:

Funeral Potatoes ist Englisch und bedeutet „Beerdigungs-Kartoffeln“. Diesen Namen haben sie, da sie von Mormonen oft zu Beerdigungsfeiern zubereitet werden.

Wann genau das Gericht entstand lässt sich nicht mehr nachvollziehen.
Die Küche der Mormonen musste schon immer mit einfachen Zutaten auskommen. Die hauptsächlich in Utah lebende Glaubensgemeinschaft war eine abgeschottete Gemeinschaft, die sich erst in den 1950ern nach außen öffnete. Nun wollten sie Teil des Mainstreams werden und in ihre Küchen hielt Fertignahrung Einzug.
Gleichzeitig hielten die Mormonen aber an Traditionen aus den Pioniers-Tagen fest, nämlich, Lebensmittel einzukochen und genug Vorräte für mindestens 3 Monate einzulagern, die die Kirche Emergency Prepardness („Katastrophen-Bereitschaft“) nennt. Da nun aber Fertignahrung beliebt wurde wurden dann vor allem Konserven und Tiefkühlkost eingelagert.
Da nicht nur meist große Familien, sondern noch größere Kirchenveranstaltungen verköstigt werden müssen entstanden viele Rezepte, bei denen verschiedene Fertiggerichte kombiniert werden wie bei den Funeral Potatoes.
In den „Original“-Rezepten werden tiefgefrorene Hashbrowns (Kartoffelröstis) mit Chicken Cream Soup (Hühnchen-Creme-Suppe) aus der Dose gemischt, mit Sour Cream und Käse veredelt und mit Cornflakes bestreut überbacken.
Heutzutage werden Funeral Potatoes nicht nur von der Frauenhilfsvereinigung zu Beerdigungsfeiern zubereitet, sondern man macht sie auch zu anderen Feiertagen wie dem Pioneers Day, Hochzeiten oder Geburtstagen.
Als die Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City/Utah ausgetragen wurden gab es als Souvenir eine Anstecknadel mit dem Bild dieses Gerichts.

Rezept

Zutaten:

3 ELButter
1Zwiebel, klein, in Streifen
4 ELMehl
350 mlHühnerbrühe
250 mlMilch
1 ½ TLSalz
¼ TLPfeffer
¼ TLThymian, getrocknet*
250 gCheddar, gerieben
1,2 kgKartoffeln, festkochend, am Vortag gekocht
120 gSchmand
75 gCornflakes, ohne Zucker*
2 ELButter, geschmolzen

Zubereitung:

Den Backofen auf 180°C vorheizen.
Die Kartoffeln schälen und in Streifen oder kleine Würfel schneiden.
Die Butter in einem großen Topf* bei mittlerer Hitze erhitzen und die Zwiebeln glasig andünsten. Das Mehl hineinsieben, unterrühren und etwa eine Minute erhitzen, dann die Brühe und die Milch langsam und unter Rühren eingießen. Salz, Pfeffer und Thymian einrühren und unter gelegentlichem Rühren etwa 5 Minuten köcheln.
Den Topf vom Herd nehmen, den Käse gründlich unterrühren, bis alles eine homogene Masse ergibt, dann den Schmand einrühren und anschließend vorsichtig die Kartoffeln.
Alles in eine etwa DIN A4-große Backform geben.
In einer Schüssel die Cornflakes leicht zerdrücken und mit der geschmolzenen Butter beträufeln. Gut durchmischen, dann über die Kartoffelmasse streuen.
Im Backofen 45 Minuten backen, dann herausnehmen und 10 Minuten ruhen lassen.

Tipps:

– Man kann statt der Cornflakes auch Riffel-Chips oder Semmelbrösel verwenden
– Wer mag, kann auch angebratene Speckwürfel oder Jalapeno-Ringe in die Kartoffelmasse mischen

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