Zeeuwse Bolussen

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Nach den Bitterballen brauchen wir noch etwas Süßes, oder?
Dann habe ich genau das Richtige für Euch, nämlich Zeeuwse Bolussen (ich weiß, auch Häufchen werden Bolus genannt).
Hier braucht Ihr ordentlich Zucker, der am Ende überall klebt, besonders an den Fingern und im Gesicht…

Geschichte:

Zeeuwse Bolussen setzen sich aus dem niederländischen zeeuws („zeeländisch“) und dem aus dem jiddischen stammenden Bolus zusammen. Bolus stammt ist der Plural von Bole, das vom spanischen Bollo abstammt und „Brötchen“ bedeutet.

Die Zeeuwse Bolussen entstanden in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Middelburg. Sephardische Juden flohen gegen Ende des 16. Jahrhunderts aus der portugiesischen Region Alentejo, da die katholische Kirche sie verfolgte. Sie zogen in Handelszentren Nordeuropas wie Antwerpen, Amsterdam und auch Middelburg.
Sie brachten ihre Gerichte und Traditionen mit, mussten sie aber an die vorhandenen Zutaten anpassen.
Heute gelten Bolusse als typisch jüdisches Gebäck und können weltweit gekauft werden.

Weitere Fakten:

Zeeuwse Bolussen werden auch Jikkeminen genannt, was von dem Mädchennamen Jacomina abgeleitet sein soll. Zur Herkunft des Namens gibt es verschieden Legenden. Eine erzählt, dass ein Bauer seiner Frau Jacominda Bolussen vom Markt mitbringen sollte. Als er sie vergaß, trat sie ihn dafür.
– Aufgrund der Ähnlichkeit der Form bezeichnet man Stuhlgang manchmal als Bolus. Andersherum wird in Zeeuws-Vlanderen auch ein Bolus als „Häufchen“ bezeichnet.
Harry Bolus (1834-1911) war ein englischer Botaniker, Börsenmakler und Philanthrop aus Nottingham. Viele Pflanzen und Blumen sind nach ihm benannt.

Rezept

Für 12 Stück

Zutaten:

500 gMehl
280 gMilch, lauwarm
10 gHefe
1Ei
50 gButter, weich
10 gSalz
500 gBastardzucker, braun*
1,5 ELZimt*

Zubereitung:

100 g Mehl und 100 g Milch mit der Hefe verrühren und eine Stunde abgedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen.
Den Vorteig und das restliche Mehl, die restliche Milch, das Ei, die Butter und das Salz in einer Rührmaschine* etwa 10 Minuten kneten.
Abgedeckt gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
In der Zwischenzeit Zucker und Zimt mischen und auf einem Backblech oder einem großen Tablett verteilen.
Den Teig auf eine Arbeitsfläche stürzen, flach drücken und in 12 Teile teilen. Die Teile rundwirken, in der Zuckermischung wälzen und 15 Minuten ruhen lassen.
Die Teiglinge in der Zuckermischung zu einer Länge von 35cm ausrollen. Dann zu einer Spirale aufrollen, in der Mitte beginnen, und das äußere Ende unter die Spirale schieben. Mit ausreichend Abstand auf ein Backblech setzen und eine weitere Stunde abgedeckt gehen lassen.
In der Zwischenzeit den Backofen auf 250°C vorheizen.
7 bis 9 Minuten backen, dabei gut im Auge behalten, damit sie nicht zu trocken werden.
Aus dem Ofen nehmen und MIT EINEM SPATEL auf ein weiteres Blech oder Brett umgekehrt ablegen und abkühlen lassen. NICHT MIT DER HAND, DER ZUCKER IST ZU HEISS!

Servieren:

Lecker mit etwas Butter und einem heißen Kaffee.

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