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Ich wollte schon immer mal Gin selber machen, da man dafür kein Brenn-Equipment benötigt. Man nimmt einfach fertigen Alkohol und mazeriert den ganz nach eigenem Geschmack.
Ihr benötigt nicht extra ein fertiges Set*, wie ich es verwendet habe, sondern könnt Euch auch einfach die einzelnen Zutaten so besorgen und Euren Gin damit ansetzen.
Und da Gin pur nicht jedem schmeckt, machen wir dann damit Gin Tonic.
Ein leiser Toast mit Gin Tonic Richtung Himmel, es war schließlich der Lieblingsdrink der Queen Mum, und dann runter mit dem bitteren Zeug. Ich trinke den Gin dann doch lieber pur.
Oder in einem Gin Fizz, das Rezept bekommt Ihr auch irgendwann…
Geschichte:
Gin hat seinem Namen als Abkürzung des älteren englischen Wortes Genever, das über das Französische Geniévre und das Niederländische Jenever vom Lateinischen Juniperus („Wacholder“) stammt.
Im 13. Jahrhundert taucht in der Enzyklopädie Der Naturen Bloeme aus Brügge erstmals ein Hinweis auf Jenever auf, das erste Rezept stammt aus dem 16. Jahrhundert im Werk Een Constelijck Distileerboec aus Antwerpen. Doch bereits im 11. Jahrhundert brannten Benediktiner-Mönche in Salerno/Italien einen Schnaps aus Wein, in dem Wacholderbeeren eingelegt waren.
Bis zum 17. Jahrhundert hatte der Jenever seinen Weg bis nach England gefunden. Ob es englische Soldaten waren, die ihn bei ihrem Kampf in Antwerpen gegen die spanischen Besetzer kennengelernt hatten oder ob es Wilhelm III. von Oranien-Nassau war, der ihn zu seiner Thronbesteigung in England mitbrachte, ist umstritten.
Allerdings erließ Wilhelm III. die Steuern auf die Gin-Herstellung, während er französischen Alkohol mit hohen Zöllen belegte. Außerdem wurde festgelegt, dass Gin nur aus englischem Getreide hergestellt werden darf.
Als durch die großen Anbaugebiete in Nordamerika Getreide günstiger wurde, wurde Gin auch in den unteren Gesellschaftsschichten beliebter, was bis 1750 zur sogenannten „Gin-Krise“ führte, da durch sehr hohen Alkoholkonsum gesundheitliche Schäden weit verbreitet waren. Durch hohe Steuern wurde der Alkohol künstlich verteuert und so wieder unattraktiv gemacht.
In den Kolonien mischte man den Gin mit Chinin, einem bitteren, aber einzigen damals bekannten Malaria-Mittel. Da man das Chinin in kohlensäurehaltigem Wasser lösen musste (wodurch Tonic-Water entsteht), entstand der heute noch beliebte Gin-Tonic.
Gin-Arten:
London Gin: London Gin hat einen Mindestalkoholgehalt von 37,5% und darf nur die pflanzlichen Stoffe für den Geschmack enthalten.
Dry Gin: Der Gin darf nur maximal 0,1 g Zucker je Liter enthalten.
Old Tom Gin: leicht gesüßter Gin.
Sloe Gin: eigentlich kein Gin, sondern ein Schlehen-Likör, der auf Gin basieren kann aber nicht muss.
Rezept
Zutaten:
500 ml | Wodka* |
15 g | Wacholderbeeren |
2 Kapseln | Kardamom |
½ TL | Süßholz, kleine Stücke* |
1 TL | Koriandersamen |
1 TL | Orangenschale, getrocknet |
Zubereitung:
Wodka in einen verschließbaren Behälter geben. Die Wacholderbeeren leicht andrücken und einrühren. Mit geschlossenem Deckel 24 Stunden bei Raumtemperatur ziehen lassen.
Die restlichen Zutaten einrühren und weitere 24 Stunden bei Raumtemperatur ziehen lassen.
Durch einen Kaffeefilter gießen und mit geöffnetem Deckel 12 Stunden im Kühlschrank reifen lassen.
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